Was kann man also tun, wenn die Daten verloren sind? Im Grunde nichts. Auch wenn sich amazon in diesem Fall bemüht hat, die Daten auf physischer Ebene zu rekonstruieren, so kann man dies eher als “Verzweiflungstat” betrachten. Denn sind die Daten einmal beim Cloud-Anbieter gespeichert (und hoffentlich auch verschlüsselt), so ist eine vollständige Rekonstruktion bei einem Ausfall der Hardware nahezu unmöglich. Und als Kunde muss man sich auch nicht der Hoffnung hingeben, man könnte selbst Daten rekonstruieren, wie man das vielleicht von seinen Desktop-PCs oder Servern gewohnt ist. Hier fehlt schlicht und ergreifend der physische Zugriff auf die Festplatten. Und man kann sicher sein, dass kein Cloud-Anbieter diese jemals einem Kunden herausgeben wird. Wie sollte er dies auch tun? Mal abgesehen vom logistischen Aufwand, können darauf auch Daten anderer Kunden gespeichert sein.
Daraus muss man schlussfolgern, dass bei einer Speicherung der Daten in der Cloud eine Datensicherung noch wichtiger ist als bei einer lokalen Speicherung der Daten im Unternehmen. Denn kann man bei sich vielleicht noch entsprechende Datenrettungen durchführen oder durchführen lassen, so ist dies in der Cloud aus den genannten Gründen nicht möglich. Sind die Daten weg, dann sind sie weg. Auch ein versehentliches Löschen ohne vorherige Sicherung kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.
Fazit: Die Speicherung der Daten in der Cloud kann Vorteile bringen. Sie bringt aber auch neue Gefahren mit sich, an die man auf den ersten Blick so nicht denkt. Deshalb empfiehlt es sich dringend, sämtliche Daten nicht nur lokal, sondern auch in der Cloud nochmals zu sichern. Am besten auf ein lokales Medium wie Festplatten oder Bänder, je nach Volumen der Daten. Sonst können die Daten eines Tages wirklich im Himmel sein.
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Abbildung: © Mimi Potter – Fotolia.com