Solid State Drives – TRIM, statt Defragmentieren

Solid State Drives (kurz SSDs) sind in den vergangenen Jahren immer populärer geworden und treten als sehr schnelle Speichermedien in Konkurrenz zu den herkömmlichen Festplatten. Durch den alleinigen Einsatz von Speicherbausteinen entfallen sämtliche beweglichen Mechanikteile einer Festplatte, was sich in einem geringeren Stromverbrauch und einer geringeren Wärmeentwicklung niederschlägt. Darüber hinaus arbeiten SSDs lautlos und sind gegenüber Stößen oder Erschütterungen unempfindlich. Die wesentlichen Nachteile von SSDs im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten sind der immer noch sehr hohe Preis und leider auch eine beschränkte Lebensdauer, da die verwendeten Speicherbausteine nur eine endliche Anzahl von Schreibzyklen erlauben.

Defragmentierung verkürzt Lebensdauer

Das interne Datenmanagement von SSDs führt dazu, dass es keine 1:1-Zuordnung von Dateisystemsektoren zu bestimmten Medienbereichen mehr gibt, wie es im Falle von Festplatten war. Es kann sehr wohl sein, dass eine große Datei, die im Dateisystem nicht fragmentiert ist, vom SSD- Controller in Tausende Blöcke aufgeteilt wird – ohne, dass es negative Performanceeffekte hätte. Eine Defragmentierung hingegen würde zu keiner Beschleunigung führen, aber wegen der vielen kurzen Schreibzugriffe nur unnötige Lösch-Schreib-Zyklen erzeugen.
Die Defragmentierung von SSDs ist nicht nur unnötig, sondern kann bei häufiger Durchführung auch ihre Lebensdauer erheblich verringern!

Lebensdauer von SSDs durch TRIM verlängern

Laufwerke waren bisher stets inhaltsagnostisch – sie speichern 1:1 alle Sektoren eines Dateisystems. Es werden auch solche Bereiche gespeichert, die vom Betriebssystem als frei markiert sind und aus Benutzersicht keine Daten enthalten. Löscht der Benutzer Dateien oder formatiert er ein Laufwerk neu, so werden aus der Sicht des Betriebssystems zwar Daten verworfen, aber die ei- gentlichen Inhalte bleiben weiterhin auf dem Laufwerk gespeichert.

Auch SSDs halten diese unnötigen Sektoreninhalte so lange vor, bis sie durch neue Daten über- schrieben werden. Hier eröffnet sich erheblicher Spielraum für die Unterstützung der Wear-Leveling-Algorithmen: Würde man dem Laufwerk bekanntgeben, welche Speicherbereiche keine sinn- vollen Daten mehr erhalten, könnten die entsprechenden Flash-Blöcke freigegeben und für neue Daten verwendet werden.

Genau dieser Optimierungsansatz wird im Rahmen des neuesten ATA-Standards mit dem TRIM- Befehl umgesetzt. Laufwerke, die TRIM unterstützen, können ihr internes Datenmanagement und ihr Wear Leveling optimieren. Damit es zu dieser Optimierung aber überhaupt kommt, muss der TRIM-Befehl softwareseitig an SSDs übermittelt werden

SSDs unter Microsoft Windows

Mit der Einführung von Windows 7 und Windows 2008 R2 wurde die native Unterstützung des TRIM-Befehls integriert. Bei jedem Löschvorgang wird dieser Befehl vom Betriebssystem an die SSD gesendet, sofern sie diesen Befehl unterstützt.

Ältere Windows-Versionen können dies nicht, so dass der Benutzer auf herstellerspezifische Anwendungen angewiesen ist. Diese arbeiten intern zwar alle nach der gleichen standardisierten Verfahrensweise, sperren jedoch künstlich Laufwerke anderer Hersteller aus.

O&O Defrag unterstützt SSDs unter allen aktuellen Windows-Versionen

In O&O Defrag wurde die Optimierung von SSDs mithilfe der TRIM-Funktionalität nach dem ATA- Standard implementiert. Mit O&O Defrag gibt es eine herstellerunabhängige und benutzerfreundliche Lösung zur Optimierung aller Laufwerke eines Computers – ganz gleich, ob es sich um SSDs oder um (konventionelle) Festplatten handelt.

Fazit

Die Defragmentierung einer SSD führt zu keinerlei Performanceverbesserung; sie kann sogar die Lebensdauer einer SSD negativ beeinflussen. Deshalb muss dies durch eine automatische Erkennung von SSDs durch das Betriebssystem oder die Defragmentierungssoftware vermieden werden. Hingegen kann die automatische und regelmäßige Ausführung des TRIM-Befehls die Performance einer SSD deutlich steigern und ihre Lebensdauer verlängern.

O&O Defrag leistet beides. Es ist deshalb das Optimierungstool der Wahl – sowohl für traditionelle Festplatten, als auch für SSDs. Mit O&O Defrag erhalten Sie erstmalig ein herstellerunabhängiges und intuitiv zu bedienendes Werkzeug, das sämtliche Laufwerke Ihres Systems optimiert und die Gesamtperformance eines PCs oder Servers nachhaltig steigert und aufrechterhält.

Dieser Artikel ist eine inhaltliche Zusammenfassung des Whitepapers „O&O Defrag und Solid State Drives“, das für weitergehende Informationen kostenlos abgerufen werden kann.

Olaf Kehrer ist Geschäftsführer der O&O Software GmbH und ist für die Produktentwicklung verantwortlich. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Konzepte im Bereich Systemwerkzeuge und der Erweiterung und Fortführung existierender Produktlinien. Er hat die O&O Software GmbH im Jahre 1997 mitgegründet und hat selbst maßgeblich an der Entwicklung von O&O Produkten mitgewirkt. Auch heute ist er noch sehr nah am Puls der Entwicklung und verfolgt dabei immer das Ziel, die bestmöglichen Produkte für die Kunden zu realisieren. Darüber hinaus hat er auch die Studienreihe “Deutschland Deine Daten” verfasst, die den Umgang mit gebrauchten Festplatten und nicht gelöschten Daten analysiert. Olaf Kehrer hat an der Technischen Universität Berlin studiert und den Grad des Diplom-Informatikers erlangt.